Vegane Ravioli sind im Supermarkt nicht so einfach zu finden. Deswegen habe ich mich selbst darum gekümmert. Tatsächlich wurden sie so köstlich, dass mir seither gekaufte mir Gemüse- oder Pilzfüllung mehr schmecken :-).
Diese Pilz-Ravioli waren meine ersten Ravioli, die ich je machte – und seither komme ich immer wieder auf das Rezept zurück. Und das aus 3 Gründen:
- Weil die Ravioli richtig gut schmecken
- Weil die Zutatenliste SEHR überschaubar ist
- Weil kein Frischkäse oder Ähnliches benötigt wird
Zutaten der Füllung
In die Füllung kommt nur Gemüse – Pilze, Karotten, Knoblauch – sowie ein paar Gewürze. Die Karotten klingen etwas fehl am Platz, sind aber insofern notwendig, als diese leicht süßlich sind und den Geschmack der Pilze intensivieren. Ebenso geschmacksintensivierend ist 1/2-1 Teelöffel Misopaste. Deren salziger umami Geschmack paart sich hervorragend mit den Pilzen, weshalb ich sie häufig in der Füllung einsetze.
Wenn ihr keine Misopaste habt, ist das kein Problem. Verwendet stattdessen Sojasauce oder lasst beides weg.
Zur Füllung noch ein Tipp: Verwendet wirklich nicht mehr Knoblauch als angegeben. Da dieser püriert wird, lösen sich die ätherischen Öle und die Schärfe besser heraus. Verwendet ihr zu viel, wird die Füllung sehr scharf.
Küchen-Equipment für den Nudelteig
Wie bereits in vorherigen Beiträgen geschrieben benötigt ihr keine gut ausgestattete Küche.
Im Prinzip braucht man für selbstgemachte Ravioli nur ein Glas/eine leere Dose, ein Messer und etwas, womit der Teig ausgerollt wird; das muss nicht zwingend ein Nudelholz sein! Ich verwende immer eine Frischhaltefolienrolle.
Natürlich kann mit Utensilien wie einem Teigrad oder einem Ausstecher ein schöneres Endergebnis erzielt werden. Diese ermöglichen das Zacken-/Wellenmuster und sorgen für regelmäßigere Formen. Meine allerersten gefüllten Ravioli – also diese hier – habe ich mit der leeren Pilzdose gemacht; auch diese wurden schön, nicht zuletzt weil ich mit der Gabel ein Zackenmuster reindrückte.
Jetzt hätte ich – weil ich beides nicht besitze – beinahe auf die Küchen- und/oder Nudelmaschine vergessen. Wie angeteasert braucht ihr beides nicht. Der Teig ist nicht so hart wie ihr denkt, dass er ist (überzeugt euch hierfür am besten in meinem YouTube-Video). Er lässt sich prima mit der Hand verkneten und mit einer Rolle ausrollen.
Andere Ravioli-Füllungen
Auf meinem Blog sind schon zwei Rezeptideen für Ravioli-Füllungen:
Probiert auch diese einmal aus – sie schmecken alle genauso gut!
Rezept
Ravioli mit veganer Pilz-Füllung
Zutaten
Teig:
- 180 g Weizenmehl* siehe Notizen
- 40 g Grieß
- 110 ml kaltes Wasser
- 1/2 TL Salz
Füllung:
- 1 Dose Champignons
- 100 g Karotte
- 1 Knoblauchzehe
- opt. 1/2 TL Misopaste oder 2TL Sojasauce
- Salz
- 1/2 TL Pfeffer
- frische Petersilie
- Gewürze/Kräuter nach Wahl
Anleitungen
Teig:
- Mehl, Wasser und Salz gut verkneten. Anschließend in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 2h in den Kühlschrank legen.
Füllung:
- Die Champignons abgießen und in einen kleinen starken Mixer geben. Die Dose beiseite stellen; die wird später noch benötigt. Die Karotte klein würfeln; den Knoblauch entstrunken und klein würfeln; ein paar Blätter Petersilie zerrupfen und alles zu den Pilzen in den Mixer geben.
- Die Mischung gut pürieren.Mit Misopaste/Sojasauce, etwas Salz (falls noch nötig) und ordentlich Pfeffer würzen und nochmal pürieren. Gerne auch getrocknete Kräuter oder andere Gewürze verwenden.Die Masse in eine beschichtete Pfanne geben und dort für ca. 10 Minuten anbraten. Anschließend komplett auskühlen lassen.
- Nach der Kühlzeit erst den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 1mm dick ausrollen. Mit der Dose runde Kreise ausstechen. Achtet darauf, dass diese nicht auf der Arbeitsplatte kleben.
- Auf jeden Teigkreis einen bis zwei Teelöffel der Füllung mittig platzieren. Eine Seite über die andere klappen. Beim Versiegeln der Teigenden die Teige „an“ die Füllung pressen, sodass keine Luft im Inneren verbleibt. Die Enden der Teige entweder mit den Fingern zusammendrücken oder mit dem Gabelrücken; so bekommt ihr ein zackiges Muster.
- Die Ravioli in gesalzenem Wasser für ca. 3 Minuten kochen. Währenddessen eine Sauce zubereiten, Butter zerlassen und/oder Gemüse anbraten und dazu servieren.
Notizen
- Bei „normalem“ (= nicht Vollkorn-)Mehl am besten 20% der Mehlmenge mit Grieß ersetzen; z.B.: 80g Mehl, 20g Grieß.
- Vollkornmehl benötigt etwas mehr Wasser als Auszugsmehl (60% vs. 50% Hydration).
- Unbedingt kaltes Wasser verwenden!
- Salz für den Teig nicht vergessen.
- Eine Prise Kurkuma färbt den Teig leicht gelblich, sodass die Nudeln eine schönere Farbe bekommen. Wenn ihr euch dafür entscheidet, bitte nur max. 1/4TL verwenden; ansonsten werden die Nudeln zu gelb.