Ein Ende wovon? Sommer! Sommer – eine Hassliebe, wobei gilt: Hass > Liebe. Endlich fangen meine liebsten Monate an: September, Oktober, November, Dezember, Jänner, Februar. Warum? Das werde ich euch nun ein wenig genauer erläutern.
März – August
Spätestens im Februar beginnen alle um mich herum sehnsüchtig und ungeduldig auf Frühling & Sommer, warme Temperaturen, lange Tage mit viel Sonnenschein und lauen Nächten zu warten. Alle haben genug von finsteren, kurzen Tagen ohne viel Sonne, Matsch und kalten Temperaturen. Von ständigen Verkühlungen ganz zu schweigen.
Natürlich finde auch ich es schön, längere Tage im Freien zu genießen ohne dabei zu frieren (mein dritter Vorname könnte Frostbeule sein), abends bei Sonnenuntergängen spazieren zu gehen und tagsüber ohne fünf Schichten Kleidung Sport zu machen. Aber spätestens im Mai ist meine sommerliche Vorfreude dann auch schon verflogen. Erste Hitzewellen werden im Radio angekündigt und meine anfangs große Freude, wieder mehr draußen sein zu können, wandelt sich schnell ins Gegenteil: Während hitzeresistente Menschen draußen in der Sonne brutzeln und dabei ein Buch lesen, lernen, arbeiten oder einfach an der Sommerbräune arbeiten, verschanze ich mich drinnen und arbeite weiterhin an der noblen Blässe. Hat sich die Sonne dann endlich verzogen und sind die Temperaturen wieder unter 25 Grad gesunken, findet man mich auch draußen.
Bin ich trotzdem einmal in der prallen Hitze anzutreffen, die bei mir übrigens bei 25+°C beginnt, könnte es für diejenigen, die mir dabei zusehen amüsant werden; denn als Sonnenvermeider mutiere ich dann zum Schattenjäger: Von Schatten zu Schatten bewege ich mich in Windeseile, um meinen Körper „in Sicherheit“ zu bringen 🙂
Es hat natürlich auch seine Gründe, warum ich die Hitze vermeide und abgrundtief hasse: Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen oder pralle Adern sind nur ein paar der Gründe.
Wer jetzt glaubt, dass ich mich im Sommer überhaupt nicht draußen aufhalte, liegt trotzdem ein wenig falsch. Ich liebe es draußen zu sein, da ich der absolute Naturmensch bin. Ich nutze jede freie Minute in meinem manchmal recht dichten Terminkalender, um mich im Freien aufzuhalten. Auch im Sommer. Ich verlege Spaziergänge, Sport und Einkaufen auf jene Uhrzeiten, an denen andere wieder nach Hause kehren oder noch überhaupt nicht an das Aufstehen denken. Als Frühaufsteher (im Sommer bei heißen und hellen Nächten sowieso nicht anders möglich), habe ich einen kleinen Vorsprung was das Frischluftschnappen am Vormittag/in der Früh betrifft. Haushalt/Lernen/Arbeit werden von mir dafür am Nachmittag erledigt – dann, wenn ich sowieso keinen Zeh in die Freiluftsauna bewegen würde.
September
Ende August beginnen sich viele schon zu beschweren, dass es doch viel zu kalt sei und der Sommer viel zu schnell vergangen wäre. Doch dann erwecke ich zum Leben. Gerade vor ein paar Tagen, als ich zurück nach Hause kam, wurde mir bewusst, wie viel kürzer die Tage schon wurden (große Liebe!), das Wetter leicht herbstlich ist und wie viel weniger Kraft die Sonne schon hat. Der September ist somit der erste meiner Lieblingsmonate – wenn nicht überhaupt mein liebster, primär, weil weniger Hitze.
Außerdem beginnt im September auch immer der Verkauf der besten Lebkuchen (Marke „Weiss“) bei Spar. Lebkuchen ohne Nüsse (!), aber mit Schokolade überzogen, verpackt in einer roten bzw. blauen Schachtel, je nach Schokoladenart (rot = beste, und ihr?). Mindestens drei rote Schachteln (Zartbitterschokolade) finden sicher auch heuer wieder ihren Weg in meine Vorratsbox. Immerhin will ich ja bis Weihnachten etwas davon haben. Andere schmecken mir nicht und genau diese gibt es immer nur im September/Oktober zu kaufen. Wie ihr lesen könnt also zwei megagute Gründe, warum der September toll ist 🙂
Oktober & November
Spätestens im Oktober beginnt auch der Ernst des Lebens wieder: Uni. Doch was im Oktober auch wieder beginnt, ist die Blattverfärbung. Für mich gibt es nichts Schöneres als bunte Blätter zu sehen, die langsam, aber doch abfallen; des Weiteren die ersten regnerischen Tage, kühles Wetter und die Zeitumstellung, die den Tag am Abend beträchtlich verkürzt. Kuschelpullover, -decke und -polster, Kerzen und warme Schals werden zu wichtigen, essentiellen Dingen. Doch auch schöne, nochmal warme Tage locken mich zwischendurch zum Wandern in die Berge, wo der Ausblick super klar ist und sich die Natur von ihrer besten Seite zeigt. Und falls die Wetterhexe doch einmal einen Strich durch die Rechnung zieht und es aus Kübeln schütten lässt, spaziere ich trotzdem gut eingepackt draußen herum, atme die frische Luft ein und genieße die Zeit und Natur. Eine warme Dusche, Tee, Decken und gestrickte Socken sind danach noch viel kuscheliger, oder hyggeliger wie es die Dänen sagen würden.
Dezember
Der Dezember erweckt jedes Jahr aufs Neue das Kind in mir: Weihnachten. Aber nicht Weihnachten alleine macht den Dezember zu einem tollen Monat. Der Advent, der erste Schnee, die kürzesten Tage des Jahres und somit viele finstere und düstere Stunden machen mein zu Hause immer zum Wohlfühlbereich Nummer 1A. Draußen stürmisch und kalt, drinnen weich, wohlig und warm. Wahrscheinlich bin ich zu dieser Zeit unausstehlich wie ein kleines Kind: Ohne Adventkalender geht es nicht und Lichterketten und kitschige Außen-, aber auch Innenbeleuchtungen lösen bei mir immer Freudensprünge (natürlich nur innerlich hehe) aus. Es gibt doch nichts Schöneres als die Adventzeit, oder? Meine Emotionen zeigen sich da immer von ihrer besten Seite – die glückliche Lisa strahlt wie der Weihnachtsstern, der Bethlehem erleuchtete. Doch nach Weihnachten hat es sich für mich noch nicht ausgeweihnachtet. Auch die Weihnachtsmessen in der Kirche sind für mich wunderschön, auch wenn gefühlt hunderttausende, desinteressierte Personen die Kirche aufsuchen, „weil es ja Tradition ist und dazugehört“.
Der einzige Trauertag im Dezember ist wohl oder übel der 31.12. Ich konnte mit Silvester noch nie etwas anfangen und hasse den Tag genauso abgrundtief, wie Tage, an denen ich die zwei Wörter „vü z’haß“ nach jedem zweiten Satz von mir gebe. Alleine der Gedanke an Silvester lässt meinen Magen rotieren.
Jänner
Nach einem Fehlstart ins neue Jahr, starte ich das neue Jahr eher am 2. Jänner. Der erste Jänner ist für mich wie das Niemandsland zwischen Tschechien und Österreich: nicht existent. Im Jänner beginnen zwar die Tage schon wieder etwas länger zu werden, aber das stört mich noch nicht. Meistens ist der Jänner der graue, triste Schneemonat schlechthin. Schneegestöber und Minustemperaturen, dafür aber nochmal schöne, letzte, gemütliche und kuschelige Stunden auf der Couch/am Bett machen den Monat wesentlich besser als den Juli.
Februar
Den krönenden Abschluss meiner sechs liebsten Monate bildet der Februar. Schiurlaub mit meiner Familie steht am Programm und als letztes Highlight definitiv noch mein Geburtstag Ende Februar. Der Februar bringt die letzten Schneeflocken und auch die ersten angenehmen, etwas wärmeren Tage, die ich dem Hochwinter-Wetter dann doch vorziehe. So schließt sich der Kreis und alles beginnt wieder von vorne.
Jetzt, Ende August, will ich aber noch nicht daran denken, was in einem halben Jahr so passiert. Denn wie heißt es so schön? Carpe diem! Und das wünsche ich auch euch – einen schönen Tag!
LISA